Das Projekt „Last Summer“ ist ein offenes Medienprojekt mit Bezug auf Kurzfilm. Anders als bei sonstigen Projekten, die wir außerhalb des Förderungsrahmens der Jugendjury durchgeführt haben, hatte dieses Projekt den Fokus auf Stoffentwicklung und die technische Umsetzung von Filmideen. Wir arbeiteten mit Jugendlichen zusammen und sammelten im Team Ideen. Darüber hinaus beschäftigten wir uns mit dem Schnittprogramm Davinci Resolve, da die Nachbereitung in der Postproduktion unserer Meinung nach, ein ebenso wichtiger Schritt ist, wie die Stoffentwicklung und Planung. Denn unser Ziel der Arbeit war es, der Gruppe der Teilnehmer*innen eine mögliche Inspiration zur Vor- und Nachbereitung eines kleinen Filmprojektes zu geben. Hierbei war es uns wichtig, dass kein Druck hinter der Arbeit herrscht, beispielsweise einen fertigen Film präsentieren zu müssen. Natürlich haben wir in der Präsentation unseres Projektes eine geringe Summe der Fördermittel für Technik einkalkuliert. Trotzdem wollten wir innerhalb der freien Stoffentwicklung keinen Druck ausüben, indem wir einen Dreh fest mit einplanen. Denn der Projektstart fußte auf einer rein geistigen Entwicklungsebene, in der Kreativität maßgeblich war und Druck unserer Wahrnehmung nach keinen Platz hatte.
Der innere Kreis des Projektteams bestand aus Marcel Chélard und Julius Schmidt. Darüber hinaus hat uns die Schauspielerin Juliane Meyer Gregori, die seit vielen Jahren mit Jugendlichen aus Berlin (bspw. einer Willkommensklasse) im Schauspielbereich arbeitet, bei der Jugendarbeit unterstützt.
Zuerst haben wir uns als Gruppe online getroffen, da es, wie zu erwarten, nicht alle Teilnehmer*innen live zum Treffen geschafft haben. Unser Projektteam war offen. Das heißt, bei manchen Entwicklungsschritten haben Teilnehmer*innen Freund*innen mitgebracht, die ebenfalls eingestiegen sind. Dabei war uns wichtig, einen freien und respektvollen Rahmen zu finden, der auf dem Interesse der Stoffentwicklung basiert. Die Leitung habe ich (Marcel Chélard) übernommen. Julius Schmidt, mit dem ich schon länger zusammenarbeite hat seinen Input zur technischen Umsetzbarkeit der Ideen der Teilnehmer*innen gegeben, da er als Kameramann und jugendlicher Director of Photography im technischen Bereich aus unserem Team klar die Expertise besitzt.
Juliane Meyer Gregori, die meine ehemalige Schauspiellehrerin war, hat uns inhaltlich zur Seite gestanden. Sie war nicht durchgängig, sondern in regelmäßigen Abständen dabei. Unsere Bilder zeigen die Arbeit mit dem Programm, sowie die Nachbereitung und das Festhalten der Impulse.
Unsere persönlichen Highlights sind klar die Punkte, an denen den Teilnehmer*innen (uns eingeschlossen) wegbereitende inhaltliche Ideen gekommen sind. Dies sind die Momente, in denen eine Filmidee vorankommt. Uns ist wieder klargeworden, wie es sich anfühlt sich in eine Geschichte einzudenken: Es ist wie ein Hangeln an Kletterstangen, bis der Intervall immer regelmäßiger wird. Dieses Gefühl konnten wir an viele Teilnehmer*innen weitergeben und miterleben, wie das Interesse gewachsen ist. Ein Nachteil war allerdings die freie Struktur unseres Projekts. Manchmal haben Menschen gefehlt, die dann nicht an der Idee weitergedacht haben. Dies ist aber nur ein persönliches und subjektives Gefühl, als Projektleitung, da jedem*er freisteht, wie und ob man die Idee weiterverfolgt. Wir hatten kein Problem damit, manche Ideen nicht weiter zu verfolgen und beiseitezulegen. Ein weiteres Problem war das Einsammeln von Foto und Videoerlaubnissen. Das ist aber ebenso subjektiv und klar uns selbst zuzuschreiben. Eine Interessante Erfahrung war die Arbeit mit Davinci Resolve, womit Julius Schmidt am besten vertraut war. Deswegen habe ich persönlich auch viel gelernt und wir konnten erkennen, wie viele Möglichkeiten des filmischen Ausdrucks es gibt.
Wir danken der Jugendjury Pankow für die Möglichkeit, die Stoffentwicklung, welche nicht ergebnisorientiert war, möglich zu machen. Denn meist ist es schwierig so etwas zu realisieren, wenn es nicht gewinnorientiert ausgerichtet ist.