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Boxingtraining :

Trainieren und ohne Ende Boxen

Mutter von 2 Kindern in der Schule am Senefelderplatz (1. und 3. Klasse)

Ziel des Projektes ist es, Bücher für die neu eröffnete Schulbibliothek der Schule am Senefelderplatz zu kaufen.

Der Wunsch einer Schulbibliothek schwirrte schon lange in den Köpfen mancher Eltern und der stellvertretenden Schulleitung.

Mit den Kindern aus einer Vorlese AG wurde die Idee besprochen und stieß auf helle Begeisterung.

Dass die Lesekompetenz unter Grundschülern (und nicht nur) immer geringer wird und deutsche Schüler bei jeglichen Studien immer schlechter abschneiden, ist kein Geheimnis. Umso wichtiger finden wir es, Kindern den Zugang zu Büchern zu ermöglichen, und zwar auf die einfachste Art, die man sich vorstellen kann: mit einer Schulbibliothek. 

Über eine Finanzierung des Bezirkes wurden die Regale angeschafft, über Spenden der Eltern und  Mittel der Schule wurden die ersten Bücher gekauft.

Die Schule am Senefelderplatz hat die Besonderheit, Italienischunterricht für Muttersprachler ab der ersten Klasse anzubieten, weswegen ein bedeutender Teil der Schülerschaft italienischer Abstammung ist. 

Daher soll die Schulbibliothek zu 2/3 aus deutschen und zu 1/3 aus italienischen Büchern bestehen.

Die Schulbibliothek wurde im Juli 2024 eröffnet, nach über einem Jahr Planung seitens einer Gruppe von engagierten Müttern und der Schulleitung.

Am Tag der Eröffnung der Schulbibliothek waren mehrere Schulklassen zur Feier eingeladen. Diese Schüler hatten ihre Bücherwünsche auf dafür vorgesehene Wunschzettel geschrieben, die dann in eine Wunschbox gesammelt wurden.

Nachdem die bürokratische Arbeit um das Entstehen und Eröffnen der Bibliothek getan war, waren die Kinder am Zuge, für die eigene Bibliothek aktiv zu werden.

Der Bestand der Bibliothek betrug um die 400 Exemplare bei einer Schülerschaft von zirka 500 Kindern. Alle Möglichkeiten, Bücher zu bekommen, waren ausgeschöpft: Spendenaktion am Schul-Weihnachtsmarkt, Finanzierung durch Senat, Spenden  von gebrauchten Bücher oder Geldsummen durch Eltern.

Die Kinder wünschten sich Bücher (wie zum Beispiel die Serie von Harry Potter oder die Serie von Woodwalkers), die aber im Erwerb sehr teuer waren.

Der Wettbewerbs für die Jugendjury war die perfekte Möglichkeit. Lese begeisterte Kinder wurden angesprochen. 

Mit einer Gruppe von 4 Mädchen, die alle gerade mal 10 Jahre alt waren, begann die Vorbereitung für den Wettbewerb: Ella, Charlotte, Eida und Adele.

Wir trafen uns mehrere Male. Ein wichtiges Thema war: wofür beantragen wir das Geld? In der Bibliothek fehlt es an allem: Regale, Sitzmöglichkeiten, Teppiche, Buchstützen, Bücher .

Mit großer Einigkeit wurde beschlossen, dass Bücher mit dem Geld gekauft werden sollen. Schnell war auch entschieden, dass ein Teil für deutsche Bücher und ein Teil für italienische Bücher ausgegeben werden sollten.

Die Mädels lasen alle Bücher-Wunschzettel durch, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Bücher sich die Kinder wünschen.

Die Bücher sollten für alle Schüler sein, aus allen Klassenstufen und auch „lesefaule“ Kinder, die eher Comics oder Bilderbücher mögen, anlocken.

Es entstanden sehr viele enthusiastische Ideen um die Bibliothek, die wir für einen späteren Zeitpunkt festgehalten haben:  ein Leseclub gründen, Autoren für Lesungen einladen, zu Weihnachten Geschichten in der Bibliothek lesen, etc.

Danach teilten sie sich die Rede für die Jugendjury auf und übten sie. Auch Eida, die seit nicht so langer Zeit in Deutschland ist und zu Beginn auf keinem Fall vor Publikum sprechen wollte.

Er wurde beschlossen, dass sich jede von ihnen, im Falle eines Gewinnes, ein Buch für die Bibliothek wünschen darf.

Ella, Charlotte, Adele und Eida konnten 880€ der 1000€ beantragten gewinnen und waren mächtig stolz darauf.

Die Schulleitung war sehr unterstützend und die Mädels wurden namentlich in der Schulpost erwähnt und gelobt. Ein wunderbares Beispiel für Engagement für die Schule.

Die Bestellung der italienischen Bücher wurde von mir, Silvia Donzellini, verwaltet, und zwar mit der Unterstützung einer Kinderbuchhandlung in Padova, Italien. 

Die deutschen Bücher konnten, wie geplant, in der Buchhandlung Buchbox bestellt werden. Es war schon beim Einreichen des Projektes klar, dass mit dem Kauf der Bücher gerne eine kleine, lokale Buchhandlung unterstützt werden soll, die ein gutes Sortiment an Kinderbücher hat.

Die Wahl für den Kauf der deutschen Bücher fiel ziemlich eindeutig aus. Die Mädels wählten die Bücher, die am häufigsten in den Wunschzettel auftraten: die Serie von Harry Potter, die Serie von Woodwalkers und hinzu noch die eigenen gewünschten Büchern (Alea Aquarius 1 und 2, Unten). Insgesamt 16 Titel. 

Mit dem Restgeld für Deutsche Bücher (105 €) werden sehr wahrscheinlich Comic Bücher gekauft, voraussichtlich um die 10 Titel.

Alle Bücher müssen jetzt in die Software eingepflegt werden um somit im Bestand der Bibliothek aufzutauchen. Erst dann können die Bücher verliehen werden.

Mehrer Schüler, die schon regelmäßig die Bibliothek besuchen und teilweise dort die Pausen verbringen, haben Interesse gezeigt, diese Sortier- und Katalogisierungsarbeit zu machen.

Bei einem kleinen Treffen wurde ihnen beigebracht, das System zu nutzen, sodass es jetzt auch ein paar „kleine Experten“ unter den Schülern gibt.

Die Höhepunkte des Projektes waren laut den 4 Mädchen an erster Stelle, die Teilnahme am Wettbewerb vor der Jury. Diese Möglichkeit hat sie mit stolz erfüllt, ihre Selbstwirksamkeit gestärkt.

An zweiter Stelle wurde das Ankommen und auspacken des Paketes voller Bücher aus Italien und der Bücher aus der Buchhandlung „Buchbox“ genannt.

Sehr erfolgreich war unter den Mädchen, die sich teilweisen untereinander nicht kannten, das Zusammenspiel bei der Vorbereitung: ein sehr gutes Beispiel an Rücksichtnahme und Kooperation für ein gemeinsames Ziel.

Für zwei Mädchen war es eine erfüllende Erfahrung, vor Erwachsenen ihr Projekt zu präsentieren, für die anderen zwei war es eine Erfahrung, in der sie geübt haben, über ihren eigenen Schatten zu springen.

Besonders spannend war der Moment, in dem der Phantasie keine Grenzen gesetzt wurden und im Brainstorming überlegt wurde: was passiert, wenn wir die Bücher haben? Was könne noch in der Bibliothek passieren? Was wünschen wir uns, z.B. an Aktivitäten und Veranstaltungen? Was könnten wir selber als Angebot hinkriegen?

Problematisch und etwas stressig war die Zeit zu finden, sich zu treffen und organisieren. Da die Mädchen verschiedene Stundenpläne haben, Nachmittagstermine und kein Handy besitzen, war es mühsam, sich alle zuverlässig zu treffen.

Wenn es dann geklappt hat, war die Begeisterung für das Projekt umso deutlicher. Es war meine Hilfe und Koordination notwendig, um diese Termine stattfinden zu lassen.